online | Vorträge von Ruben Makris M.Sc., Hermann-Rietschel-Institut, TU Berlin, und Lukas Siebler M.Sc., Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung, Universität Stuttgart
Vortrag 1 – Mögliche Reduzierung der Exposition durch luftgetragene exhalierte Erreger mittels einer Quelllüftung, Ruben Makris M.Sc., Hermann-Rietschel-Institut (HRI), TU Berlin
In einem Raumströmungslabor mit Quelllüftung wurde in einem Experiment ein Übertragungsereignis mit einer infizierten Person nachgestellt. Es wurde der Einfluss verschiedener Zuluftvolumenströme und Belegungsdichten auf die Verteilung der Kontamination und damit auf die Lüftungswirksamkeit bei Misch- und Quelllüftung untersucht. Es konnte die Abhängigkeit vom personenspezifischem Volumenstrom gezeigt werden. Je höher dieser ist, desto höher ist die Lüftungswirksamkeit im Aufenthaltsbereich und in der Atemebene. Die Auswertung der Messstellen in der Inhalationszone zeigte eine verbesserte Lüftungswirksamkeit durch den thermischen Auftrieb, wodurch bei einem Volumenstrom von 25 m3/h/Person eine relevante Lüftungswirksamkeit von 1,5, bei 36 m3/h/Person über 2 und bei 50 m3/h/Person etwa 2,5 erreicht wird. Diese Relation wurde in eine expositionszeitabhängige Risikobewertung überführt und anhand verschiedener Alltagssituationen veranschaulicht.
Vortrag 2 – Gesamtheitliche Modelle zur Infektionsprävention in Innenräumen, Lukas Siebler M.Sc., Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung (IGTE), Universität Stuttgart
Die SARS-CoV-2-Pandemie hat das gesellschaftliche Bewusstsein gestärkt, dass Erreger durch die Luft übertragen werden können und der Einhaltung einer hohen Raumluftqualität eine besondere Bedeutung zukommt. Basierend auf zahlreichen Messungen von der kleinen (Büroräume) bis in die große Skala (Staatsoper in Stuttgart) wurde eine Methodik entwickelt, mit der örtlich und zeitlich aufgelöste Infektionswahrscheinlichkeiten durch luftgetragene Erreger jeder Art experimentell ermittelt werden können. Sowohl die Messungen als auch begleitende numerische Strömungssimulationen bestätigten, dass häufig nur sehr individuelle Szenarien bewertet werden können. Diese Erkenntnis führte zu simulativen Ansätzen für ganzheitliche Betrachtungen im größeren gesellschaftlichen Rahmen. Der Vortrag gibt einen Überblick zur Theorie, erläutert die durchgeführten Messungen, beleuchet die entwickelten holistischeren simulativen Ansätze und stellt erste Ergebnisse vor.
Datum/Zeit
Do. 23.03.23, 18:00 - 20:00 Uhr
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