Gesundheitstechnische Gesellschaft (GG)

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Energiewende bauen: Wo rechnet sich Fernwärme?

online | Vorträge von Dr.-Ing. Max Bachmann, ITK Engineering, Herxheim am Berg, und Dipl.-Ing. Gerrid Brockmann, Hermann-Rietschel-Institut, TU Berlin

Fernwärmesysteme verfügen im Vergleich zu dezentralen Systemlösungen bei der Wärmeversorgung ganzer Stadtteile über große Vorteile, u.a. geringere Wärmegestehungskosten, höhere Wirkungsgrade bei Energieumwandlungsprozessen, hohe Flexibilität bei der Nutzung unterschiedlicher Wärmequellen, ein konstruktionsbedingtes Wärmespeicherpotenzial, mögliche Integration fluktuierender erneuerbarer Energiequellen, die Nutzung überschüssiger Wärme aus der Stromerzeugung und eine mögliche Reduzierung der CO2-Emissionen. Die frühzeitige Beurteilung der Eignung eines Gebietes ist von entscheidender strategischer Bedeutung.

Vortrag-1:
Bewertung der Wärmeverteilungskosten von linearen und radialen Fernwärmenetzen
Die Ergebnisse einer Studie des Hermann-Rietschel-Instituts ermöglichen es Entscheidungsträgern und Planern, in einer frühen Phase des Planungsprozesses die Eignung eines Gebietes für Fernwärme zu beurteilen. Im Vortrag beleuchtet wird ein neuartiger methodischer Ansatz zur Bewertung der Wärmeverteilungskosten in Fernwärmenetzen. Berücksichtigt werden in diesem Kontext nicht nur die Wärmedichte, sondern auch individuelle Netzauslegungsparameter vor Ort.

Dr.-Ing. Max Bachmann hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hermann-Rietschel-Institut, TU Berlin, promoviert und ist seit Februar 2023 als Systemingenieur für thermische Energietechnik tätig im Unternehmen ITK Engineering, Herxheim am Berg.

Vortrag-2:
Verbundprojekt SubWW – Umsetzung eines Innovationswärmenetzes im suburbanen Raum
Das Ziel des Forschungsprojektes Suburbane Wärmewende SubWW ist die Entwicklung einer umweltfreundlichen, technisch machbaren und wirtschaftlich tragfähigen Wärmeversorgungslösung für den niedersächsischen Stadtteil Leeste im Bremer Umland. Für diesen Stadtteil wird ein innovatives und dezentrales Wärmenetz entwickelt, das so viel erneuerbare Wärme wie möglich aufnehmen und bedarfsgerecht verteilen kann. In der aktuellen Projektphase soll das geplante Wärmenetz realisiert werden. Die Forschungspartner (das Hermann-Rietschel-Institut, das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung GmbH und das Umweltzentrum Stuhr-Weyhe e.V. ) werden alle Beteiligten (Energieerzeuger, Energienetzbetreiber, Politik, Bewohner und Verbraucher) wissenschaftlich eng begleiten. Dazu gehört auch die Entwicklung eines übertragbaren Energiemanagementsystems und eines automatisierten Tools zur Identifizierung weiterer Areale.

Dipl.-Ing. Gerrid Brockmann ist seit 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin und leitet seit Ende 2023 die Forschungsgruppe Wärmenetze.

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Datum/Zeit
Do. 25.01.24, 18:00 - 20:00 Uhr
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