Vortrag vom 25.04.2024, Dr.-Ing. Anne Hartmann, ITG Dresden
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Lüften nicht nur einen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität, sondern auch zur Verringerung von Gesundheitsrisiken leisten kann. Neben Partikeln können bei Anwesenheit einer infektiösen Person in der Raumluft auch Krankheitserreger zu finden sein. Für die Auslegung von Lüftungsanlagen hat sich international die Anwendung eines CADR-Wertes (Clean Air Delivery Rate) etabliert. Dieser Wert fokussiert allerdings ausschließlich auf die Reinigung partikulärer Verunreinigungen. Für die Betrachtung alternativer Luftreinigungsmethoden mit dem besonderen Ziel einer Denaturierung von biologischen Partikeln, wie z.B. Krankheitserregern, muss eine andere Größe verwendet werden.
Unter dem Titel Luftionen – Potenziale und Hemmnisse bei der Reinigung von partikulären und biologischen Verunreinigungen beleuchtet der Vortrag die Reinigung von Luft mittels Ionen unter dem besonderen Blickwinkel einer Denaturierung biologischer Partikel. Es werden theoretische Grundlagen vermittelt, Untersuchungsergebnisse zur Reinigung von partikulären Verunreinigungen vorgestellt und die dabei vorhandenen Chancen und Hindernisse betrachtet. Darauf aufbauend wird ein Verfahren zur Berechnung eines personenfokussierten, biologischen CADR-Äquivalents vorgeschlagen, das insbesondere Methoden vergleichbar machen soll, die die Reduktion eines Infektionsrisikos in den Vordergrund stellen.
Dr.-Ing. Anne Hartmann hat am Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin im Fachgebiet Energie, Komfort und Gesundheit in Gebäuden zum Thema Reinigung von Luft mit Hilfe von Luftionen promoviert. Seit 2023 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am privaten Forschungsinstitut ITG Dresden.
Medien
- GG | Nachrichten 06-2024, luftreinigung-mit-ionen (nur für Mitglieder)
- Vortragsmitschnitt 25.04.2024 Hartmann (youtube, nur für Mitglieder)